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09/12/2025 10:20 AM

Lizenzmodell vs. Eigenentwicklung – was lohnt sich für Finanzberater wirklich?

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Eigenentwicklung oder Lizenzmodell – was lohnt sich für Finanzberater wirklich?
Viele Unternehmen überlegen, ob sie lieber ein eigenes System entwickeln oder auf eine bestehende Lösung wie Finly setzen sollen. In diesem Artikel zeigen wir die betriebswirtschaftlichen Vor- und Nachteile beider Ansätze – von Kosten über Compliance bis hin zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit – und geben Einblicke aus unserer eigenen Erfahrung.

Fynn

Fynn

CEO

Die Digitalisierung stellt Finanz- und Versicherungsberater:innen immer wieder vor dieselbe Frage: Setze ich auf eine lizenzierte Standardsoftware – oder entwickle ich mir ein eigenes System?

Auf den ersten Blick wirkt die Eigenentwicklung attraktiv: keine monatlichen Lizenzgebühren und volle Kontrolle über die Funktionen. Doch gerade aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnt es sich, beide Ansätze genauer zu vergleichen. Unser Bericht bringt die wichtigsten Argumente auf den Punkt 👇

Kosten – kurzfristig sparen, langfristig zahlen

Eigenentwicklungen erscheinen zu Beginn oft wie die günstigere Option, weil keine laufenden Lizenzkosten entstehen. Doch die versteckten Kosten sind enorm:

  • Initiale Entwicklungskosten: Ein Projekt kann leicht in den sechsstelligen Bereich gehen. Die Lizenzgebühren hätten sich hier (vor allem unter Beachtung der Opportunitätskosten und des Zinses-Zins-Effekts 😉) über Jahre gerechnet.
  • Wartung & Weiterentwicklung: Software muss ständig gepflegt werden – neue Sicherheitsstandards (DSG!), regulatorische Vorgaben (FINMA!), Betriebssystem-Updates. Ohne dediziertes Team steigen die Kosten rasant.
  • Skalierung: Was heute „genug“ ist, ist morgen schon veraltet. Mitarbeitende verlieren schnell die Lust, wenn sie mit einem System arbeiten müssen, das nicht mithält. Die digitalen Talente gehen lieber dorthin, wo die Tools zukunftsfit sind.

👉 Ein Lizenzmodell ist planbarer: feste Kosten, klare Updates, keine Überraschungen.

Funktionalität – der Vergleich hinkt

Ein selbst entwickeltes System ist fast immer limitiert – schlicht, weil es für einen spezifischen Use Case gebaut wird. Dinge wie:

  • integrierte Kundenanalysen,
  • automatisierte Workflows,
  • Schnittstellen zu Partnern und Verbänden

… sind oft Jahre entfernt, wenn überhaupt.

Branchenlösungen wie Finly sind auf generelle Nutzbarkeit ausgelegt und werden laufend erweitert. Das bedeutet: Nutzer:innen haben stets die neuesten Funktionen zur Verfügung – und laufen nicht Gefahr, digital abgehängt zu werden.

Verkaufsargument – eine Illusion?

Manch einer argumentiert, eine Eigenentwicklung sei ein Asset bei einem Firmenverkauf. Klingt gut – die Realität ist komplizierter:

  • Software ohne externen Audit und breite Nutzerbasis gilt als nicht marktfähig.
  • Käufer sehen Risiken: Wer wartet das System, wenn das ursprüngliche Team weg ist?
  • Speziallösungen ohne universellen Ansatz sind oft wertlos – manchmal sogar eine Belastung.

Denn: Wenn Kundendaten nicht sauber gepflegt sind oder die Datensicherheit fragwürdig ist, kann eine Eigenentwicklung im Due-Diligence-Prozess sogar als Verbindlichkeit eingestuft werden.

Ressourcen – Fokus aufs Kerngeschäft

Jede Stunde, die ein interner IT-Mitarbeiter mit Bugfixes verbringt, fehlt im Kerngeschäft.

  • Finanzberater:innen sollten beraten, Kunden binden und wachsen.
  • Entwickler:innen sollten Software für viele Nutzer bauen.

Eine Eigenentwicklung bindet Ressourcen und lenkt vom Wesentlichen ab.
👉 Deshalb setzen wir bei Finly auf Individualisierung durch smarte Einstellungen – so kannst du das System an deine Bedürfnisse anpassen, ohne dass du ein ganzes Entwicklerteam finanzieren musst.

Sicherheit & Compliance

In der Finanzbranche gilt: Ohne Compliance keine Zukunft.

FINMA-Anforderungen, Datenschutz, regulatorische Audits – hier wird es bei Eigenentwicklungen schnell kritisch. Viele unterschätzen: Geschäftsführer haften im Ernstfall persönlich mit ihrem Vermögen.

Lizenzmodelle wie Finly sind von Beginn an auf diese Standards abgestimmt, werden regelmäßig geprüft und von dedizierten Fachpersonen betreut. Ein KMU könnte sich diese laufende Qualitätssicherung alleine kaum leisten.

Fazit – was zählt wirklich?

Eine Eigenentwicklung mag wie ein Investment in Unabhängigkeit wirken. In Wahrheit bringt sie oft hohe versteckte Kosten, funktionale Lücken und Risiken bei Verkauf oder Skalierung.

Ein Lizenzmodell bietet dagegen:

  • Planbare Kosten
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung
  • Regulatorische Sicherheit
  • Sofort verfügbare Funktionen

Gerade für Schweizer Finanzberater ist die Frage also weniger: Wie vermeide ich Lizenzkosten? – sondern: Wie sichere ich mir langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit?

👉 Unsere Antwort: Fokus aufs Kerngeschäft – die Software liefert Finly.

Nachwort – eine persönliche Note

Wir selbst haben Finly ursprünglich als Eigenlösung gestartet. Jahre voller Mühe und Herzblut sind in die Entwicklung geflossen – mit dem Traum, eines Tages der führende Finanzberater der Schweiz zu sein.

Doch je umfassender das System wurde, desto teurer (und zeitaufwändiger) wurde auch die Wartung und weitere Entwicklung. Irgendwann war klar: Wir können entweder ein IT-Business oder ein Beratungsunternehmen sein – aber nicht beides.

Darum haben wir Finly als unabhängige Lösung weitergeführt. Heute setzen wir uns dafür ein, dass Finly zum Branchenstandard wird: ein System, das jeder Berater auf seine eigene Art nutzen kann, mit einfacher Individualisierung, kompetentem Support und offener Zusammenarbeit mit anderen Schweizer Lösungen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer diese Entscheidung ist – gerade, wenn man schon viel Zeit und Geld in ein eigenes Projekt gesteckt hat. Aber in der Rückschau war es der einzig richtige Weg: Nur mit dem richtigen Fokus kann etwas wirklich Großes entstehen.


Finly - Lizenzmodell vs. Eigenentwicklung – was lohnt sich für Finanzberater wirklich?